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Blattläuse entfernen

Anfänger

Blattläuse sind weichkörperige Insekten, die Pflanzensaft saugen und klebrigen Honigtau ausscheiden. Sie vermehren sich explosionsartig und können Viren übertragen.

Generationen

5-10/Jahr

Marienkäfer

50-100 Stk

Kaliseife

2% 2-3x/W

Nachkommen

40-60/♀

Blattläuse erkennen

Blattläuse sind 1-3mm große, birnenförmige Insekten in grün, schwarz, gelb oder weiß. Sie sitzen meist in Kolonien auf Blattunterseiten, Triebspitzen und jungen Blättern, wo das Gewebe weich und nährstoffreich ist.

Das Leitsymptom ist klebriger Honigtau (Ausscheidungen) auf Blättern und Boden. Darauf siedelt sich oft Rußtau an - ein schwarzer Pilz, der Photosynthese behindert. Blätter kräuseln sich, verfärben sich gelb und sterben ab.

Schaden und Virusübertragung

Blattläuse stechen Zellen an und saugen Pflanzensaft, was zu Nährstoffverlust, verkümmertem Wachstum und deformierten Blättern führt. Der klebrige Honigtau behindert Gasaustausch und fördert Pilzbefall.

Gravierender ist die Übertragung von Pflanzenviren (z.B. Tobacco Mosaic Virus, Cucumber Mosaic Virus). Einmal infizierte Pflanzen sind unheilbar und müssen entsorgt werden. Frühzeitige Bekämpfung ist daher essentiell.

Fortpflanzung verstehen

Blattläuse vermehren sich parthenogenetisch (ohne Befruchtung) - Weibchen gebären lebende, bereits trächtige Weibchen. Ein Weibchen produziert 40-60 Nachkommen in ihrem Leben.

Bei optimalen Bedingungen (20-25°C) entstehen 5-10 Generationen pro Jahr. Eine einzelne Laus kann in einem Sommer zu Millionen Nachkommen führen. Bei Überpopulation oder Nährstoffmangel entstehen geflügelte Formen, die neue Pflanzen besiedeln.

Biologische Bekämpfung: Marienkäfer

Marienkäfer (Adalia bipunctata, Coccinella septempunctata) sind natürliche Fressfeinde. Ein Marienkäfer frisst bis zu 50 Blattläuse pro Tag, Larven sogar bis zu 100.

Setze 50-100 Marienkäfer (Larven oder Adulte) bei ersten Anzeichen ein. Sie etablieren sich und vermehren sich selbst. Kombiniere nicht mit Sprays, da diese auch Nützlinge töten. Ideal für Outdoor und Greenhouses.

Alternativ: Florfliegen (Chrysoperla carnea) - ihre Larven fressen ebenfalls Blattläuse. Setze 10-20 Florfliegen-Eier pro Pflanze ein.

Kaliseife-Spray

Kaliseife (Potassium Soap) tötet Blattläuse bei Kontakt durch Zerstörung der Zellmembran. Mische eine 2% Lösung (20g Kaliseife pro Liter Wasser).

Sprühe 2-3x pro Woche, besonders Blattunterseiten und Triebspitzen. Kaliseife hat keine Langzeitwirkung - wiederhole Behandlung alle 3-4 Tage für 2 Wochen, um neue Generationen zu erwischen.

Vorsicht in Blüte: Kaliseife kann Harz beeinträchtigen und Schimmelrisiko erhöhen. In später Blüte besser auf biologische Methoden oder Wasser-Spray umsteigen.

Neemöl

Neemöl (Azadirachtin) wirkt systemisch - die Pflanze nimmt es auf und es vergiftet saugende Insekten. Es verhindert auch Häutung von Jungtieren.

Mische 5ml Neemöl + 2ml Emulgator pro Liter Wasser. Sprühe alle 7-10 Tage, mindestens 3x. Neemöl hat eine Wartezeit von 1-2 Wochen vor der Ernte. Kombiniere mit Kaliseife für schnellere Knock-Down-Wirkung.

Wasser-Spray (mechanische Entfernung)

Ein starker Wasserstrahl spült Blattläuse von Blättern. Diese können nicht zurückklettern und sterben. Ideal für Outdoor-Pflanzen und leichten Befall.

Sprühe morgens, damit Pflanzen tagsüber abtrocknen (Schimmelgefahr). Wiederhole alle 2-3 Tage für eine Woche. Kombiniere mit Nützlingen - abgespülte Läuse sind leichte Beute für Marienkäfer.

Vorteile

  • Regelmäßige Blattinspektion (Unterseiten prüfen)
  • Marienkäfer präventiv einsetzen (50-100 Stück)
  • Starker Wasserstrahl zum Abspülen (Outdoor)
  • Neemöl vorbeugend sprühen (alle 7-10 Tage)
  • Gelbtafeln zur Früherkennung (geflügelte Läuse)

Nachteile

  • Nur Oberseiten behandeln (Läuse sitzen unten)
  • Honigtau ignorieren (zieht Rußtau-Pilz an)
  • Chemische Sprays in Blüte nutzen (Rückstände)
  • Behandlung nach 1x abbrechen (neue Generationen)
  • Nützlinge mit Chemie kombinieren (tötet beide)

Zusammenfassung

Blattläuse vermehren sich explosionsartig und können Viren übertragen. Erkennbar an klebriger Honigtau-Ausscheidung und Kolonien auf Blattunterseiten. Biologische Bekämpfung mit Marienkäfern (50-100 Stück) oder Florfliegen ist am nachhaltigsten. Kaliseife (2% Lösung, 2-3x/Woche) tötet bei Kontakt, Neemöl wirkt systemisch und verhindert Häutung. Mechanische Entfernung mit Wasserstrahl funktioniert bei leichtem Befall. Mehrere Behandlungen über 2 Wochen nötig, um alle Generationen zu erwischen. Nicht Chemie mit Nützlingen kombinieren.